oper, musical und operette schenken uns oft verloren geglaubte, große gefühle und versetzen den zuseher unmittelbar in eine eigene welt. dieser anspruch gilt auch für das haus und den stadtraum, in dem musiktheater passiert.
die blumau am ende der altstadtachse, heute noch degradiert zu einem verkehrsknotenpunkt, wird in zukunft ein urban-lebendiger platz, der an der schnittstelle zwischen bahnhof und altstadt alle bedürfnisse städtischen lebens erfüllt. die für diese funktion benötigte identität gibt der blumau madame butterfly, das neue haus am platz. es darf leichte transluzente flügel und einen schimmernden metallenen körper haben, auch linz braucht ein bisschen glamour. der bestehende straßenzug kärntnerstraße, bahnhofstraße und blumauerstraße wird im bereich des musiktheaters neu konzipiert, die fahrbahn richtung ÖBB verschwenkt, um einen verkehrsfreien und repräsentativen vorplatz für das neue musiktheater zu schaffen. die fluchten der angrenzenden blöcke werden in den neuen strukturen übernommen und weitergeführt, das resultat ist ein schließen des blumauerplatzes, wodurch dem volksgarten mit dem platz ein nachvollziehbarer städtebaulicher maßstab gegeben wird. madame butterfly ist somit der endpunkt der aus der altstadt kommenden, städtebaulichen achse.
die blumau wird auf dem neuen platz zur bühne für darsteller und selbstdarsteller und hat, durch dessen nutzungsneutrale, offene konzeption die möglichkeit sich immer wieder neu zu definieren und sich in besitz nehmen zu lassen.
die höhen und richtungen der benachbarten gebäude werden von einem flächigen baukörper übernommen, der von einem stromlinienförmigen gebäudeteil durchschnitten und überbaut ist, an den enden dieser baukörper auskragt und in den volksgarten zeigt. parkseitig überdeckt er eine fußgeherzone mit shops und leitet über auf einen erhöhten vorplatz, der eigentlichen querverbindung zwischen landstrasse und bahnhof.
hier befindet sich auch der haupteingang zum musiktheater: über einen gläsernen baukörper auf dem platz, der auf 4 geschossen eingangshalle, café-bar, restaurant und foyer ist, betritt man frau schmetterling.
das eigentliche theater, die bühne, der zuschauerraum mit seinen foyers und die verschiedenen proberäume, werden ca. 10 meter über das strassenniveau gehoben. einerseits um das gebäude näher zum park zu bringen und es durch den glasbaukörper am platz direkt mit diesem zu verbinden. andererseits um die umfangreichen funktionen der werkstätten, lager etc., die direkt mit der anlieferung verknüpft sind, am strassenniveau zu belassen - diese funktionen sind um die unterbühne und montagehalle gruppiert. prinzipiell werden die einzelnen funktionsgruppen kompakt zusammengehalten.
in richtung landstrasse faltet sich der platz an der ecke auf und bildet durch gegenläufig verlaufende rampen eine art tor, das den weg ins theater weist. die beiden aussenliegenden rampen bilden vom platz aus einen rundgang und haben an ihrer spitze eine erhöhte aussichtsplattform mit blickrichtung innenstadt und volksgarten, unter der die strassenbahn in den untergrund fährt. der volksgarten erhält durch das musiktheater einen neuen stellenwert im stadtgefüge.
die freie stadtbühne dient als plattform für unterschiedlichste aktivitäten, konzerte, freilichtkino, open air veranstaltungen oder nichtkommerziellen nutzungen. der zugang zum musiktheater von der fußgängerzone wird durch die große rampe zur einladenden geste. die weite rasenfläche mit einzelnen bäumen eröffnet den blick auf das musiktheater und steigt zur platzfläche leicht an. die überleitung vom erhöhten platz zum rasen erfolgt über sitzstufen. eine liegeplattform ist spielerisch in der rasenfläche situiert. Der schattenspendende baumhain bildet den räumlichen abschluss des volksgartens.